Diskussion über Methodik und Notwendigkeiten
SAMSTAG 13:00 UHR
Anarchist_innen fragen sich seit jeher wie ihre Ideen in Taten umgesetzt werden können. Dazu gehört aber auch, wie diese am besten verbreitet und vermittelt werden können. Wird dies als eine Notwendigkeit empfunden? Die Kriterien sind aber genauso unterschiedlich wie es Anarchist_innen sind, so wie die anarchistischen Strömungen selbst. Denn die Akzente werden nicht nur im eigenen Verhalten gegenüber sich selbst gestellt, sondern auch in der Auseinandersetzung mit allen Menschen, die um einen herum sind. Dies ist ein Moment, wo sich viele gesellschaftliche Widersprüche offenbaren und immer wieder auftreten. Wie konsequent und kohärent verhalten sich die Einzelnen und die Kollektive zu solchen Fragen?
Es ist ein Fehler den direkten Angriff auf die Herrschenden von anderen Formen der Praxis zu trennen.
Werden auf leicht konsumierbare Parolen abgeziehlt, die massentauglich sind oder wird die ewige Reproduktion szeneinterner Fetichismen selbstkritisch betrachtet? Wie kann eine radikale Praxis entstehen, der es darum geht Bewusstsein innerhalb und außerhalb anarchistischer Kreise aufzubauen? Wie wird die eigene Theorie mit der eigenen Praxis kontinuierlich überprüft und verbunden, um mit jeglichem politischen Konsumverhalten zu brechen, um eben nicht ständig auf das nächste Event, die nächste Demo, Soli-Party oder Aktion warten zu müssen.
In der technologisierten modernen Gesellschaft, in der die Frage der Kommunikation, Agitation, Propaganda und Taten aufgrund von Entfremdung und bürgerlicher Individualisierung an Bedeutung verloren haben, kann ein weiteres mal die Frage gestellt werden, was eine anarchistische Praxis ausmacht und heutzutage noch bedeuten kann.
Brauchen wir noch Plakate oder reicht Twitter aus, Sprayerreien oder Facebook, direkte Aktionen oder mediales Spektakel, Diskussionen oder Anonymität, sozialer Krieg oder Burgfrieden eines politischen Ghettos, welches sich als rebellisch und revolutionär präsentiert?
SATURDAY 1:00 P.M.